Jeder hat schon einmal davon gehört: das Hormon Testosteron. Häufig kommt es in Verbindung mit Dopingskandalen im Profisport auf, doch dabei ist es ein ganz natürliches Hormon für unseren Körper. Testosteron gilt als das primäre Geschlechtshormon des Mannes und wird hauptsächlich in den Hoden gebildet. Es ist dafür verantwortlich, dass sich die Geschlechtsmerkmale ausbilden, sowie im Alter die Fortpflanzungsfähigkeit erhalten bleibt. Auch auf weniger offensichtliche Merkmale wie das Muskelwachstum und die Erhaltung der Knochendichte hat es weitreichenden Einfluss. Im Alter nimmt der natürliche Testosteronpegel jedoch ab und mit ihm auch die positiven Auswirkungen des Hormons auf den Körper. Etwa 20% der über 40-Jährigen in Deutschland leiden unter einem solchen Mangel. Auch saisonal kommt es vor allem im Winter durch den mangelnden Einfluss der Sonne zu einem Mangel an Testosteron bei vielen Männern.
Daran erkenne ich ein Testosterondefizit
Es gibt zahlreiche Anzeichen im Alltag, die bereits ohne ärztliche Untersuchung Hinweise auf einen eventuellen Mangel an Testosteron darstellen können. Ein gut sichtbares Symptom ist die Veränderung des eigenen Körpers. Da das Hormon Testosteron für den Aufbau und Erhalt der Muskelmasse zuständig ist, kann ein plötzlicher Verlust von Muskelmasse ein Zeichen für einen Testosteronmangel sein. Man spürt diesen insbesondere daran, dass tägliche Aufgaben zunehmend schwerer Fallen und sich das eigene Körperbild verändert. Auch die Körperbehaarung nimmt mit einem Mangel an Testosteron in der Regel ab. Ebenso werden vorhandene Haare weicher und fallen möglicherweise aus. Ebenso wurde eine Erschlaffung der Haut bei Testosteronmangel beobachtet. Doch nicht nur äußerlich macht sich dieser Mangel bemerkbar, denn auch die Psyche ist vom nicht-Vorhandensein des Hormons betroffen. So kann ein Testosteronmangel zu Antriebslosigkeit, genereller Müdigkeit und Motivationslosigkeit führen. Nicht selten gehen diese Symptome auch mit Schlafstörungen einher. Zum einen fällt das Einschlafen schwerer und zum andern kommt es nachts häufiger zu Unterbrechungen des Schlafs. Das letzte und vielleicht offensichtlichste Symptom ist die Abnahme des Sexualtriebs. Dies kann sich von einfacher Lustlosigkeit bis hin zu Erektionsstörungen ausdrücken und ist häufig ein eindeutiges Zeichen für ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt.
Diagnose Hypogonadismus – wie wird sie gestellt?
Begibt man sich nun mit seinen Symptomen und vielleicht schon dem leisen Verdacht auf einen Testosteronmangel zum Arzt, so führt auch dieser zunächst eine Anamnese und körperliche Untersuchung durch. Mithilfe einer Blutabnahme und eines Labortests kann das Gesamttestosteron gemessen werden und so gegebenenfalls die Diagnose Hypogonadismus, also Testosteronmangel, gestellt werden. Anschließend kann mit dem Arzt gemeinsam ein Behandlungsplan erstellt werden, um den Hormonspiegel wieder auf das gesunde Maß zu bringen und die Symptome zu lindern.
Die Behandlung von Testosteronmangel
Ist der Hormonmangel nur sehr klein, dann können bereits eine Anpassung des Lebensstils und der Ernährung Hilfe verschaffen. Bei akutem Testosteronmangel hilft jedoch nur eine medikamentöse Behandlung. Mithilfe von Testosterongels wie Androgel kann dem Körper das fehlende Hormon einfach und anwenderfreundlich zugeführt werden, damit der Hormonspiegel wieder angehoben wird. Dazu wird das Gel zunächst nach den Empfehlungen des Arztes dosiert und anschließend auf eine normalerweise von Kleidung verdecke Haustelle aufgetragen. Das Gel muss nicht verrieben oder einmassiert werden, sondern zieht von ganz allein in die Haut ein und hilft dem Körper dabei, wieder genug Testosteron zur Verfügung zu stellen. So können die Symptome gelindert werden und die Lebensqualität der Betroffenen steigt zusehends.
Text: RQ