Wenn draußen die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und es hell ist, haben viele Menschen automatisch gute Laune. Ganz anders sieht das aus, wenn die Winterzeit Einzug hellt und das UV-Licht weniger wird. Der sogenannte „Winterblues“ ist ein häufiges Phänomen und immer wieder wird als wirkungsvolles Hilfsmittel die Lichttherapie genannt. Doch das ist bei Weitem nicht der einzige Einsatzbereich von wirkungsvollem Licht.
Für gesunde Haut – die Lichttherapie bei Schuppenflechte
Bei der Lichttherapie wird elektromagnetische Strahlung genutzt, um dermatologische Erkrankungen und psychiatrische Beschwerden zu lindern. Bekannt ist der Effekt der Lichttherapie bei Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt. Zurückgegriffen wird auf die Schmalband-UVB-Therapie, bei der auf Wellenlängen zwischen 311 und 313 Nanometer gesetzt wird. Diese Einschränkung ist nötig, um Nebenwirkungen zu verringern. Das deutsche Ärzteblatt berichtete
, dass bereits im Jahre 1925 die Wirksamkeit von Licht auf Psoriasis bekannt wurde und seither ist ihre Bedeutung rapide angestiegen.
Depressionen mit Licht behandeln – ein Weg aus der Schwärze
Die Depression gilt heute als Volkskrankheit, wenngleich noch immer viele Betroffene nur ungern darüber sprechen, aus Angst vor Stigmatisierung. Die Behandlungsansätze sind sehr unterschiedlich, beginnen bei der Einnahme sogenannter Antidepressiva und enden bei stationären oder ambulanten Psychotherapien. Die innere Uhr des Menschen wird maßgeblich durch Sonneneinstrahlung gesteuert, doch wenn Schichtarbeiter in der Nacht arbeiten müssen oder der in der kalten Jahreszeit weniger Sonne scheint, kann diese Uhr durcheinandergeraten. Der Körper reagiert darauf mit einer gesteigerten Melatoninproduktion, was wiederum den Serotoninspiegel absenkt und folglich zu Depressionen führen kann. Durch den Einfluss von Licht kann die innere Uhr wieder in ihren Rhythmus gebracht werden. Das wiederum reduziert den Anteil an Melatonin und steigert das Vorhandensein von Serotonin, einem Glückshormon, was die Stimmung anheben kann.
Weitere Erkrankungen, bei denen sich das Licht bewährt hat
Für Haut und Seele ist Licht wahrer Balsam, doch es gibt noch weitere Erkrankungen außer Depressionen und Psoriasis, die mit Hilfe der UV-Dusche verbessert werden können. Hierzu gehören unter anderem:
- Burn-Out und Angststörungen
- Essstörungen
- Migräne
- WeißfleckenkrankheitT
- T-Zell-Lymphome
- Graf-Versus-Host-Erkrankung
Wie funktioniert die Lichttherapie?
Im Rahmen der Lichttherapie ist eine Behandlung mit einer Beleuchtungsstärke von 2.500 Lux und mehr erforderlich. Lichttherapiegeräte sind hierfür besonders ausgelegt, eine klassische Glühbirne produziert im Vergleich dazu maximal 800 Lux. Im Rahmen der Lichtdusche wird ein diffuses Licht ausgesendet, welches das natürliche Sonnenlicht nachahmt. Über die Netzhaut des Auges wird das Licht absorbiert und kann bis zum Gehirn vordringen, wo unter anderem der Tagesrhythmus bestimmt wird. UV-Strahlen werden weitgehend ausgefiltert, um die Augen nicht in Gefahr zu bringen. Die Wirksamkeit der Lichttherapie soll sich binnen 3 bis 4 Tagen einstellen, jeden Tag ist eine Behandlungsdauer zwischen 30 und 180 Minuten sinnvoll.
Lichttherapien können in speziellen dermatologischen Praxen durchgeführt werden, aber auch Zuhause, mit Hilfe eines entsprechend geprüften Geräts. Zunächst wird eine Anwendung von einer Woche durchgeführt, die bei Rückfällen immer wieder erneuert werden kann. Verglichen mit vielen anderen Behandlungsmethoden sind die Nebenwirkungen der Lichttherapie gering.
Text: ST