Das Evangelische Geriatriezentrum Berlin gGmbH (EGZB) ist ein Zentrum für Altersmedizin und akademisches Lehrkrankenhaus der Charite. Prof. Steinhagen-Thiessen vertritt das Fach Altersmedizin an der Medizinischen Humboldt-Universität.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht der ältere Mensch. Beim Umgang mit ihm legen die Fachkräfte des Ev. Geriatriezentrums besonderen Wert auf eine ganzheitliche Versorgung. Diese umfasst nicht nur eine medizinisch-therapeutische Behandlung, sondern darüber hinaus auch eine auf die Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmte pflegerische Betreuung. Prof. Steinhagen Thiessen hat uns die Demenz näher erläutert und betont welch außerordentliche Bedeutung die Früherkennung bei dieser Erkrankung hat. Die Therapie beruht auf zwei Säulen: die medikamentöse und die Verhaltenstherapie, die einen sehr hohen Stellenwert hat.
Gib dir Mühe! Sreng dich an! Lass nicht locker! Überwinde dich! – Die gängigen Tipps für den Umgang mit sich selbst stammen offenbar noch aus den Schlachten der Antike und es Mittelalters.
Wer sich Mühe gibt, kriegt sie.
Wer sich anstrengt, ist angestrengt – und anstrengend.
Wer nicht locker lässt, ist immer verspannt.
Wer sich überwindet, ist überwunden.
Ist es ein Wunder bei solch barbarischer Selbstpflege, wenn der Tank leer ist (Burn out) und uns schon die leichtesten Lasten umwerfen und zu Boden drücken?
Da möchte man doch nichts mehr wissen (wissen kommt von griech idein und lat. videre, was beides SEHEN bedeutet) und kann Demenz nur als Erlösung vom Ertragen der übernommenen Dummheit betrachten.
Wir bringen uns durch bewusste Anstrengung in die Demenz hinein. Statt endlich einen vernünftigen Umgang mit den unbewussten Kräften, die unsere Lebensfunktionen steuern, zu lernen, steigern wir nur die bewussten Bemühungen. Derart helfen zu wollen ist doch auch im wörtlichen Sinn de-ment – abnehmenden Verstandes.
Die Befassung seit fast 40 Jahren mit Autosuggestion in der hohen Qualität von E.Coué zeigt mir, dass wir in allen Lebensbereichen sorgfältiger mit dem UNBEWUSSTEN umgehen lernen sollten. Alles, was der Mensch jemals in seinem Leben bewusst denkt, sagt und tut, kommt aus seinem UNBEWUSSTEN. Das UNBEWUSSTE ist die Kraft, die die Lebensfunktionen steuert und aufs Überleben achtet. Es entspricht einfach nicht der Realität, wenn wir immer noch so tun, als dieses UNBEWUSSTE irgendeine seltsame Größe, die man allenfalss irgendwie manipulieren könnte. Das gerade Gegenteil ist real. Wir könnten nicht einmal den einzigen Gedanken, den wir auf einmal denken können, denken, wenn ihn uns das UNBEWUSSTE nicht bewusst werden ließe.
Wenn ich eine reale Vorstellung von den Möglichkeiten des UNBEWUSSTEN durch praktische Erfahrung gewonnen habe, wird es sehr interessant, dies auch in Situationen zu nutzen, wo jemand die Herrschaft über seinen Geist aufgibt. In der neuen Ich-kann-Schule gibt es einen Satz, der zeigt, dass es dabei auf die geistige Qualität ankommt: „Wenn ich mit deinen Kräften BESSER umgehe als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir.“
Mit Kräften BESSER umgehen bedeutet in der Praxis von Druck auf das SOG-Prinzip zu wechseln, sich also etwas auf- und einfallen zu lassen, was ZIEHT. Nicht mit Druck sondern mit Sog lassen sich Kräfte punktgenau lenken. Mühelos.
Ich muss mich also an die tatsächlich zuständigen Kräfte im Menschen wenden und dabei SOG entfalten und nutzen. Das geht schon, weil bei jedem Menschen, solange er lebt, nicht nur der Körper sondern auch Geist & Seele HUNGER haben. Geistes- und Seelenkräfte bewegen und lenken ist eine sher FEINE Sache. Feinfühligkeit wäre also eine der Bedingungen für Erfolg. Verhaltenstherapie ist nicht nur eine Technik sondern wirkt vor allem durch menschliche Qualität. Guten Erfolg also!
Franz Josef Neffe