Neben den vielen knalligen Lebensmittelfarben, die es im Handel gibt, erfreut sich heute auch wieder das Eierfärben mit den natürlichen Farbstoffen von Pflanzen und Gewürzen, wie es in früheren Zeiten üblich war, zunehmender Beliebtheit.
Beim Kauf der Ostereier sollte man grundsätzlich Eier aus Freilandhaltung bevorzugen. Abgesehen davon, dass man beim Kauf von Eiern aus Käfighaltung aktiv die grausamen Haltungsbedingungen der Hühner unterstützt, haben diese Eier auch eine wesentlich dünnerer Schale. Dies wiederum heißt, dass sie meist bereits beim Kochen schneller kaputt gehen. Da die Farben auf braunen Eiern weniger gut zur Geltung kommen, sind weiße Eier zum Färben grundsätzlich besser geeignet. Ob Eier braun oder weiß sind, hängt von den genetischen Eigenschaften der jeweiligen Hühnerrasse ab und hat nichts mit der Art der Haltung zu tun.
Zum Kochen braucht man einen speziellen Eierkocher oder einen normalen Kochtopf, auf dessen Boden alle Eier Platz haben, ohne übereinander zu liegen und aneinander zu stoßen. Damit beim Eierkochen möglichst wenige Eier aufplatzen, ist es wichtig den Temperaturunterschied möglichst gering zu halten. Am besten ist es, die Eier eine Stunde vorher aus dem Kühlschrank zu nehmen und nicht erst ins kochende sondern bereits ins kalte Wasser zu legen. Auch das vorsichtige Anstechen der Eier mit einem Eierpiekser kann dafür sorgen, dass weniger Eier zerbrechen. Da kleinere Kinder hierbei Eier zerbrechen und sich verletzen können, sollte dies lieber ein Erwachsener übernehmen.
Um richtige hartgekochte Ostereier zu erhalten, die einige Tage ohne Kühlung haltbar sind, lässt man die Eier ab dem Zeitpunkt, wenn das Wasser im Topf zu kochen begonnen hat, noch 7 bis 8 Minuten weiterkochen.
Sind die Eier gekocht, schreckt man sie mit kaltem Wasser ab. Danach kann man sie entweder in die Farbbäder legen oder nach kurzem Auskühlen von Hand mit speziellen Farbstiften aus Lebensmittelfarbe bemalen. Vor allem an dieser Methode der Gestaltung haben Kinder normalerweise sehr viel Freude. Damit das Ei beim Bemalen nicht umfällt, stellt man es in einen alten Eierbecher.
Will man die Eier im Farbbad einfärben, kann man die Zeit, in der die Eier kochen, ausnutzen, um mit dem Ansetzen der Farben zu beginnen. Handelsübliche Lebensmittelfarben werden normalerweise einfach mit heißem Wasser und Essig in einem alten Gefäß aufgegossen. Die Kinder dürfen die gekochten Eier dann vorsichtig mit einem Suppenlöffel in das Farbbad legen und nach einigen Minuten, wenn das Ei die Farbe angenommen hat, vorsichtig wieder herausheben und mit Küchenpapier abtupfen. Um Muster auf der Eierschale zu erzielen, kann man vor dem Färben zum Beispiel Blätter oder Blüten mit einem Gummiband um das Ei wickeln.
Etwas dezenter, dafür aber frei von allen chemischen Zusätzen, sind die Farben, die mit Pflanzen, Tees oder Gewürzen erzeugt werden können. Dazu gibt man einige Teelöffel der Gewürze oder Tees in einen Liter kochendes Wasser und lässt diese 10 bis 15 Minuten ziehen. Danach legt man die Eier zum Färben mehrere Minuten in den entstandenen Sud aus Pflanzen oder Gewürzen.
So erzielt man mit einem Sud aus Kurkuma-Gewürz eine Gelbfärbung der Eier.
Mit aufgekochten Spinat- oder Brennesselblättern werden Eier hellgrün. Rote Eier erhält man mit Roter Beete oder mit Hilfe von Früchtetees mit hohem Hibiskusanteil. Orange werden Eier mit aufgekochtem Rooibos-Tee, hellbraun mit einem Sud aus Zwiebelschalen.
Getrocknete Heidelbeeren erzeugen eine blau-violette Färbung. Bei Pflanzenfarben kann es einige Minuten länger dauern, bis die Eier die Farbe annehmen.
Damit die Ostereier nach dem Färben schön glänzen, kann man sie mit etwas Speiseöl oder einer Speckschwarte einreiben.
[BS]