Eine der beliebtesten Urlaubsorte der Deutschen ist die friesische Insel Amrum. Einige Besucher der Insel kommen nicht hierher um Ihren Urlaub zu genießen. Durch das herbe Seeklima der Nordsee eignet sich der Standort auch für Rehabilitationsmaßnahmen.
In mitten der Dünen umringt vom Heidekraut liegt die Fachklinik Satteldüne. Hier werden seit mehr als 20 Jahren ganzjährig Rehabilitationsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche im Alter von 0 – 18 Jahren durchgeführt. Behandelt werden Stoffwechselerkrankungen, Erkrankungen der Haut- und Atemwege, sowie Ernährungsstörungen. Schwerpunkte hierbei sind Asthma bronchiale, Neurodermitis, Mukoviszidose und Adipositas. Frischer Wind, die reine, saubere Luft, die deutlich schadstoff- und allergenärmer ist als auf dem Festland, lassen Patienten widerstandsfähiger werden und über einen längeren Zeitraum beschwerdefrei bleiben.
IGTV hat den leitenden Arzt Dr. Christian Falkenberg nach der medizinischen Ausrichtung der Klinik und den Vorteilen des Klimas befragt:
IGTV: Wo liegen Ihre Behandlungsschwerpunkte?
Dr. Christian Falkenberg:
Als Kinderarzt bin ich spezialisiert auf die Behandlung von Atemwegserkrankungen und Allergien. Bereits seit 1995 beschäftige ich mich mit dem Krankheitsbild Mukoviszidose. Bis 2009 leitete ich für etwa 4 Jahre die Abteilung für Kinder-Pneumologie an der Universitätskinderklinik in Leipzig.
IGTV: Inwiefern unterstützt das Klima die Therapien?
Dr. Christian Falkenberg:
Die Nordfriesische Insel Amrum bietet aufgrund ihrer geografischen Lage fernab des Festlandes in der Nordsee viele Vorzüge für unsere Patienten mit den genannten Schwerpunktindikationen. Aufgrund der vorherrschenden Wetterlage mit überwiegend westlichen Winden ist das Klima auf Amrum nahezu ein Hochseeklima. Dies bedeutet bei dem hohen Salzgehalt im Aerosol und der Bezeichnung „Reizklima“ nicht nur ein gutes Training für das Immunsystem, sondern gleichzeitig eine deutlich gesteigerte Sekretmobilisation in den Atemwegen sowie eine extrem schadstoffarme als auch allergenarme Atemluft. Die Patienten können gewissermaßen „durchatmen“ und haben deutlich weniger Beschwerden.
IGTV: Wie sieht der Behandlungsalltag für die Kinder und Jugendlichen aus?
Dr. Christian Falkenberg:
Durch unser spezialisiertes Ärzteteam wird nach einer ausführlichen Eingangsuntersuchung ein individuelles Diagnostik- und Therapieprogramm erstellt. Teil dieses Programms sind beispielsweise Allergietestungen, Lungenfunktionsmessungen für eine Therapieoptimierung, ein regelmäßiges Physiotherapie- und Sportprogramm sowie indikationsspezifische Schulungen über die Erkrankung. Weiterhin gehört aber auch ein regelmäßiger Stütz- und Förderunterricht in unserer Klinikschule mit zu dem Behandlungsalltag. Eingebettet ist das durchaus umfangreiche Programm in ein vielfältiges Kreativ- und Freizeitangebot.
IGTV: Welche Behandlungserfolge haben Sie bereits erzielt?
Dr. Christian Falkenberg:
Im Allgemeinen gilt als oberstes Ziel der individuelle Behandlungserfolg zur Verbesserung der Gesundheit, prospektiv mit der Zielführung einer (späteren) Erwerbsfähigkeit. Hierzu können wir als Rehabilitationsfachklinik entscheidend beitragen. In einer Untersuchung über 2 Jahre konnten wir in der Vergangenheit beispielsweise zeigen, dass Patienten mit einem schweren Krankheitsbild wie der Mukoviszidose durch eine Rehabilitationsmaßnahme eine signifikante Verbesserung ihres Körpergewichtes, ihrer Lungenfunktion und ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit erzielten.
Für weitere Informationen:
Interview: JK Fotos: Fachklinik Satteldüne