Der grüne Star (Glaukom) ist eine häufige Erkrankung des menschlichen Auges, die meist mit einem erhöhten Augeninnendruck zusammenhängt. Ursache hierfür ist die Behinderung des Kammerwasserabflusses des Auges. Die erhöhte Flüssigkeitsmenge drückt zunehmend auf die Netzhaut sowie auf die Nervenfasern des Sehnervs und schädigt diesen fortschreitend. Die Minderung des Sehvermögens kommt schleichend. Die Patienten gewöhnen sich an die Einbuße und nehmen ihre Krankheit erst in einem späteren Stadium des Krankheitsverlaufs wahr. Hinweise können allenfalls Kopfschmerzen, Augenschmerzen oder eine vorübergehende Verschlechterung des Sehvermögens sein.
Bei Geburt stehen dem Menschen pro Auge ca. 1 Mio. Sehnervenfasern zur Verfügung. Durch die Erkrankung am Grünen Star gehen kontinuierlich Sehnervenfasern zugrunde. Bei dem klassischen sog. Offenwinkelglaukom ist dies, wie bereits gesagt, ein schleichender und zudem meist schmerzloser Prozess, der dadurch von den Betroffenen meist erst sehr spät bemerkt wird: Erst bei einem Verlust von 80-90% der Sehnerven wird von den Betroffenen durch Abdunklungseffekte oder Gesichtsfelddefekte die Erkrankung wahrgenommen. Bei kleinen Augen (Kurzbau des Augapfels) kann es auch zu einem akuten, starken Anstieg des Augeninnendrucks kommen. Der Patient bemerkt dann eine meist einseitige Sehverschlechterung (Schleiersehen), ein gerötetes Auge, Übelkeit, Kopfschmerzen. Bei Verdacht auf einen einseitigen “Glaukomanfall” besteht, ist das sofortige Aufsuchen eines Augenarztes (Rettungsstelle) immens wichtig.
Da die Glaukomerkrankung zumindest im Anfangsstadium meist völlig schmerzfrei bleibt, ist die Routineuntersuchung beim Augenarzt so wichtig, um ein beginnendes / bestehendes Glaukom zu diagnostizieren. Empfohlen wird die Untersuchung ab dem 40. Lebensjahr, bei familiär vorbelasteten Patienten auch früher.
Hierbei haben sich drei Verfahren etabliert:
- Die Gesichtsfeldmessung mit dem so genannten Perimeter: Der Patient schaut in eine Halbkugel, in der an unterschiedlichen Stellen kleine Lichtblitze aufleuchten. Die von ihm bemerkten Lichtblitze werden dokumentiert und ausgewertet. Bereiche, in denen der Patient keine Lichtblitze bemerkt, können auf Gesichtsfeldausfälle hinweisen.
- Die Betrachtung des Augenhintergrundes: Feststellung von Schädigungen des Sehnervs durch Kontrolle des Augenhintergrunds im Bereich des blinden Flecks.
- Die Druckmessung mittels eines Tonometers: Einer der wichtigsten schädigenden Mechanismen ist der erhöhte Augeninnendruck. Wird bei der Augendruckmessung ein Wert von mehr als ca. 21 mmHg gemessen, kann dies ein Hinweis für ein beginnendes Glaukom sein.
Der erhöhte Augeninnendruck wird im Allgemeinen zunächst medikamentös (Augentropfen) behandelt. Die Wirkweise der Medikamente ist dabei recht unterschiedlich: während einerseits versucht wird, die Kammerwasserbildung im Auge zu verringern bzw. zu hemmen, erweitern andere Präparate die Abflusswege. Wenn der Augeninnendruck durch Medikamente nicht ausreichend gesenkt werden kann, stehen andere Therapieformen wie Laserbehandlungen oder Operationen zur Verfügung. Ziel aller Behandlungen ist die nachhaltige Senkung des Augeninnendrucks und damit der Erhalt des Sehvermögens.
Sollten diese Verfahren nicht zu einer erfolgreichen Einstellung führen, wird immer mehr auch eine frühe Operation des Grünen Stars favorisiert. Hierbei gibt es klassische Verfahren, die den Abfluss des Augenwassers unter die Bindehaut, d.h. unter die schützende Schicht es äußeren Auges ermöglichen (Trabekulektomie). Sie zählt zu den führenden Operationsverfahren in diesem Bereich. Zahlreiche Sonderformen des Grünen Stars erfordern eine spezielle Diagnostik und Behandlung. Hier bestehen laserchirurgische Verfahren, die bei besonders schweren Formen des Grünen Stars zum Einsatz kommen.
Netter Artikel. Schadet wohl nicht, sich mit der Thematik im detail auseinander zusetzen. Ich werde bestimmt die weiteren Beitraege verfolgen.