Das Beste, was man(n) sich wünschen kann!
Ich wünschte mir natürlich einen Sohn, wie jeder Mann. Aber alles war erst mal ein Zukunfstwunsch.
Plötzlich wurde es aber Realität und das schneller, als mir lieb war…
Ich freute mich, aber ich hatte eine Scheißangst. Bis zum Ultraschall, in dem herauskam es wird kein Stammhalter..
Es wird eine Prinzessin.
MEINE Prinzessin.
Nach einer gutüberstandenen Schwangerschaft mit kleineren Höhen und Tiefen, wurde es an einem späten Abend im Februar Ernst. Ich kam glücklich, aber geschafft von einem längeren Abendtermin um 23 Uhr nach Hause. Meine Frau war bereits 10 Tage überfällig (für Erstgebärende im Normalbereich – für uns Ausnahmezustand). Sie hatte sämtliche Ideen Bekannter und Omas durchprobiert von Baden bis Fenster putzen. Ich hatte mich gerade nach einem netten Feierabendbierchen in mein Bett gekuschelt und wurde durch den berühmten Satz „Ich glaube, es geht los“ unsanft aus meinen Träumen gerissen. Als die Wehen in einem unregelmäßigen Abstand, zum Teil alle 5 Minuten kamen, bekam meine Frau als Erstgebärende Panik und sagte „entweder fährst du mich, oder ich fahr alleine“ (:
Ich ergab mich meinem Schicksal und die Müdigkeit war abrupt weg. Wir fuhren ins Humboldt-Krankenhaus und meldeten uns im Kreissaal an. Die Damen an der Anmeldung wirkten alle sehr entspannt, was uns beide sehr befremdete. Nach einer kurzen Muttermund Untersuchung mit dem enttäuschenden Ergebnis 1,5cm Muttermund Öffnung, wurden wir wieder nach Hause geschickt oder es wurde zur Wahl gestellt, im Krankenhaus zu laufen. Meine Frau erklärte, sie werde nirgendwo mehr hingehen, sie bekomme hier und Heute ihr Kind. Während meine Frau mit MINUS 5 Stundenkilometer, eine Wehe nach der anderen veratmete, zählte ich die Raufasertapete. Es kam mir vor, als würde die Zeit rückwärts gehen. Zumal ich sehr müde war. Nach stundenlangem Rückwärstlaufen (rückwärts in der Zeit) gingen wir zum CT. Ab dem daurauffolgendem Hebammenwechsel ging es ab 6 Uhr morgens etwas schneller. Meine Frau die langsam Schwäche zeigte, bekam von der Hebamme versprochen: „Bis zum Mittagessen habt ihr euer Kind.“
Ich ging etwas Frühstücken und um einen klaren Kopf zu bekommen einen Kaffee trinken, da passierte es. Während meiner Abwesenheit (wann sonst) passierte endlich mal etwas spannendes. Die Fruchtblase platzte. Damit war der erste Schuss für das schnellere Fortkommen gesichert. Meiner Frau wurde ein Wehentropf gelegt und nun ging es stetig vorwärts. Meine vergeblichen Versuche sie bei einer Wehe zu trösten wehrte sie ab und wollte sie in Ruhe durchstehen. Somit fühlte ich mich machtlos. Der ergreifendste Moment die erste Erscheinung meiner Tochter in Form von blonden Löckchen. Ich war hin und weg. Zweifellos der schönste Augenblick im Leben eines Vaters. Wie in Trance, meine Tochter im Arm haltend durchs Krankenhaus laufend, vergaß ich Raum und Zeit. Alle die mir begegneten versicherten mir, dass sie lange nicht so ein hübsches Baby gesehen haben.
Schön das wir vergessen haben uns nach der Entbindung um Verhütung zu kümmern. Nicht einmal Wochen nach der ersten Geburt meines Kindes, hieß es: das gleiche noch einmal.
Bei meinem Sohn ging dagegen alles viel schneller. Nach 14 Monaten war bereits mein Sohn ready for take off.
Zunächst der wichtige Satz: „Michi, ich glaube es geht los.“ Noch alles gut in Erinnerung fieberte ich der ersten Aussage der Hebamme entgegen, wie weit der Muttermund offen ist. Voller Glück und unbändiger Freude hörte ich: „8cm, ich brauche einen Kreissaal!“
Keine Stunde später – verbunden mit dem, so glaube ich, größten Schmerzen meiner Frau – kam mein Sohn (laut schmatzend) frei nach dem Motto: „Leistung gleich Arbeit pro Zeit“ zur Welt.
Welch ein Glück: Junge & Mädchen, beide gesund und quietsch lebendig und vor allen Dingen kurz hintereinander!
Vielleicht in den ersten Monaten etwas anstrengend. Jetzt aber nach 15 Jahren das Beste was man(n) sich vorstellen kann.
Text: MD aus Vehlefanz Foto: TD